17.12.2018
Es geht voran. Unser Fliesenlegerteam hat Zuwachs bekommen. Das war auch gut so, denn einer allein braucht einfach viel zu lang. Der neue Fliesenleger arbeitet im Akkord und schrubbt Quadratmeter. Er übernimmt die großen Bodenflächen.
Mit Eric hatte ich schon ausgerechnet wo bei den Bodenfliesen die Fugen hinkommen sollen. Interessanterweise geht er dabei von der gefliesten Dusche aus. Der Hintergrund dafür ist, dass die Fliesen im Duschbereich ein leichtes Gefälle haben. Dort wo dies zu Ende ist, muss eine neue Fliese beginnen, die dann eben liegt.
Trotzdem muss man ganz schön hin- und her rechnen und überlegen, denn es sollte an keiner Wand ein schmales Stückchen zugeschnitten werden müssen. Und an den Türen müssen Trennfugen und Türstock beachtet werden. Zusätzlich möchte ich gerne an den Stellen, die man oft sieht, eine ganze Fliese haben. So zum Beispiel von der Haustür in die Diele oder vom Wohnzimmer in die Küche. Wir arbeiten uns durch das ganze Haus und zeichnen die Fugen auf den Estrich.
Wieder gibt es Diskussionen, weil wir die Fliesen an der Schiebetür bündig mit dem Türstock enden lassen. Das macht man so wohl nicht und unser neuer Fliesenleger will sich rückversichern. Das hat schon seine Richtigkeit. So wollen wir es haben.
Dann fliest er in Windeseile die Werkstatt und die Küche. Dann macht er sich an den Kamin. Am Kamin ist der Estrich leider ein wenig hoch und zu weit in den Raum hinein gegossen worden. Hier muss er an der Wand ein kleines Stückchen Fliese als Abschluss legen. Sonst hätte er den Estrich abfräsen müssen. Er hat zwar gefragt, ob er das tun soll, aber das fand ich doch ein bisschen viel Aufwand für den Schönheitsfehler. Eigentlich war angedacht, an der Stelle auch Fliesen als Sockel anzubringen. Aber der Holzsockel des Parketts ist breiter und der Übergang würde nicht gut aussehen. Daher wird sich hinter dem Kamin auch eine Sockelleiste aus Holz befinden.
Der Fliesenleger zeigt mir eine Markierung auf der Rückseite unserer Bodenfliesen. Ich hätte sie nicht einmal gesehen. Diese Markierung zeigt die Flies-Richtung an, in der die Fliesen gelegt werden sollen. Interessant. Davon hatte ich noch nie etwas gehört. Um die Platten ganz gerade kleben zu können, benutzen unsere Fliesenleger einen Laser, an der die Kanten der Platten ausgerichtet werden können.
Nun kommt die Küche an die Reihe. Hier gibt es ein kleines Hindernis. Die Steckdosenöffnungen, die sich später hinter den Küchenschränken befinden werden, sind teilweise so nah am Boden, dass der Sockel nicht ausreichend Platz findet. Einzelne Sockelfliesen müssten abgezwackt werden um unter die Steckdose zu passen. Wir stehen vor der Alternative, entweder die abgezwackten Sockelfliesen zu wählen oder durch den Elektriker die Steckdosen verlegen zu lassen. Da das ein ziemlicher Aufwand wäre und es dann noch mehr zeitlichen Verzug geben würde, lassen wir es so wie es ist. So war es auch in der Installationszeichnung des Küchenlieferanten angezeichnet. Wir bitten darum, die Sockelleisten zwar passend zu schneiden, sie aber nicht anzubringen. Wir legen sie dann einfach zur Seite, falls die Küche mal umgebaut werden sollte. Hinter den Schränken wird sie jetzt eh keiner sehen. Genauso machen wir es ja auch im Flur. Um den Dielenschränke die größte Tiefe zu geben, verzichten wir auch dort auf das Fliesen der Sockelleiste und legen sie – vorgeschnitten – auf den Speicher.
Die Öffnungen für die Haustür und die Tür zur Garage sind ein bisschen knapp bemessen. Es wäre zwar Platz für die Sockelleisten, aber wenn dann die Türen geöffnet würden, könnten sie an die Sockelleisten stoßen und Schaden anrichten – an Tür oder Sockelleiste. Eric empfiehlt, den Sockel an diesen Stellen in die Wand zu versenken. Das heißt, er muss an vier Stellen ein Stückchen Wand aufstemmen. Kein großes Ding für uns. Aber mehr Arbeit für Eric.
In der Zwischenzeit hat er im Gästebad mit den Bodenfliesen angefangen, damit von dort aus der Flur weitergefliest werden kann. Die beiden Räume gehen Bodenbelags-technisch ineinander über. Die Sockelfliesen im Flur sind schnell angebracht. Da er insgesamt wenig schneiden muss und auch keine Aussparungen sein Leben schwer machen, kommt er schnell voran und ist nach 2 Tagen fertig.
Eric dichtet im Elternbad den Boden ab nachdem die Wandfliesen alle angebracht sind. Jetzt gibt es keine Risiko mehr, die Abdichtung zu verletzten. Sofort wirkt das Badezimmer viel größer als zuvor. Die Leisten, die an den Seiten der gefliesten Duschbereiche angebracht werden, müssen auch genau passen. Dazu fertigt der Sanitärfachmann eine extra Zeichnung an.
Es gibt ein paar Abstimmungen zwischen Sanitär- und Fliesenfachmann. Wir hatten ursprünglich einen Ablauf in den Duschen vorgesehen, der sehr breit war (1m bzw. 0,7m). Auf Anraten des Sanitärhandwerkers haben wir seinen Vorschlag angenommen, einen anderen Hersteller zu wählen. Der Vorteil ist die höhere Sicherheit bei der Dichtigkeit. So dachten wir uns nichts Böses dabei.
Als dann unser Fliesenleger das Teil einbauen will stellt sich heraus, es ist nicht so breit wie die Dusche, sondern nur ca. 20 cm und sitzt sehr nahe an der Wand. Er ist unsicher ob er ausreichend Gefälle einbauen kann, denn es muss nicht nur zur Wand hin Gefälle haben, sondern auch zu den Seiten. Ein Blick in die Installationsanleitung und gutes Zureden des Bauleiters und es scheint doch kein Risiko zu sein. Hätten wir aber gewusst, dass die Ablaufrinne so klein ist, hätten wir wahrscheinlich lieber die ursprüngliche Lösung gehabt. Aber als es fertig ist, gefällt es uns auch gut: Klein und unauffällig.
Hallo lieber Autor!
Vielen Dank für den Beitrag.
Ich bin am nach verfolgen wie andere ihre Fliesen verlegen, da mein Mann das selber machen will. 😉
Der Fliesenleger hört sich hilfreich an, auch was genau habt ihr geachtet und welche Seiten habt ihr euch angesehen um euch zu informieren? Im Internet gibt es ja so viele Meinungen dazu.
LG Maraike 🙂
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Hallo Maraike,
freut mich, dass mein Beitrag für dich interessant war. Wir haben auch schon selbst Fliesen gelegt. Aber wenn es darum geht, eine bodengleiche Dusche zu fliesen, in der das Wasser mit dem richtigen Gefälle ablaufen soll oder abgerundete Kanten zu schleifen, dann empfehle ich einen Fachmann / eine Fachfrau. Unseren Handwerker würden wir eher nicht über seinen Internetauftritt wählen. Es sind Handwerker, die sind nicht unbedingt im Netz aktiv auch wenn sie super gut sind. Wir haben mit welchen geredet und uns auf die Erfahrungen anderer verlassen.
Grüsse
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