Bungalow: alles eben – Böschung, eben

17.05.2018

Wir hatten ein riesengroßes Glück. Wir haben unser Traumgrundstück bekommen. Schon als Kind wollte ich dort wohnen. Hatte es dann aus den Augen verloren. Glücklicherweise konnten wir es dann doch kaufen, als wir uns mit dem Thema „Bauen“ beschäftigt haben.

Ja, es ist für uns beide das Traumgrundstück. Wir haben dann lange unser Haus geplant. Es war wie ein gemeinsames Hobby, denn mit dem Bauen selbst mussten wir noch etwas warten. Das Grundstück ist mehr als ausreichend groß und wir freuten uns auf das ebenerdige Wohnen mit Ausgang in den ebenso ebenerdig angelegten Garten.

Tja, erst recht spät kamen dann die ersten Vorzeichen, dass es nicht ganz so sein könnte. Hanglage GrundstückWir haben das Grundstück vermessen lassen. Inklusive Nivellement. Das ist die Messung der Höhenunter-schiede auf dem Grundstück. Dies hat eine große Überraschung ergeben. Denn obwohl der Bauplatz für unsere Augen „leicht abfallend“ erschien, waren die Höhenunterschiede von der angebauten Garage bis zur Terrasse sehr hoch. 2,80m hoch. Das sah man dem Grundstück überhaupt nicht an, da auch die umliegenden Grundstücke parallel damit abfallen. Keiner von uns, unser Landschaftsgärtner, unser Baupartner hat das so eingeschätzt. Wir haben dann ein zweites Nivellement von einem anderen Vermesser durchführen lassen, da es keiner glauben konnte – oder wollte.

Es ist nun tatsächlich so, der Höhenunterschied ist groß.

Dies ist für einen Bungalow ohne Keller wirklich problematisch.

Grafik Haus am Hang 1

Mit abfallendem Gelände ist bei einem Haus mit Keller und einem Stockwerk einfach an der tiefsten Stelle mehr vom Keller zu sehen. Einige Kellerräume befinden sich unter oder nur knapp oberhalb der Oberfläche.

 

Grafik Haus am Hang 2

Schon mit einem Einfamilienhaus ohne Keller wird es schwieriger, da das Haus ja nicht in der Luft hängen kann. Es muss aufgeschüttet werden. Denn das Haus muss ja waagerecht und stabil stehen.

 

 

Grafik Haus am Hang 3Ihr könnte es euch schon denken: Das gleiche gilt natürlich auch für einen Bungalow. Nur kommt hier hinzu, dass die Fläche des Hauses viel größer ist. Zirka doppelt so groß, bei ähnlicher Wohnfläche. Das heißt der Bungalow ragt ein viel größeres Stück aus der Erde heraus. Und damit muss sehr hoch geschottert werden (Aufwand und Kosten) und die ebenerdige Nutzung des Grundstücks ist auch nicht mehr gewährleistet.

 

Grafik Haus am Hang 4

Nun kommt bei uns noch eine ebenerdig aus dem Haus begehbare Garage hinzu. Das sieht dann so aus.

 

 

Grafik Haus am Hang 5

Um dies abzuschwächen, haben wir uns entschieden, am oberen Ende des Grundstückes die Garage etwas ins Erdreich zu drücken. Dort also tiefer auszugraben. Dadurch verlieren wir an Höhe und auf der Hangseite steht das Haus nicht mehr ganz so weit über das Umfeld hinaus. Aber immer noch ein gutes Stück.

Natürlich muss unter dem Haus der Mutterboden abgegraben werden und auch ein Teil der darunter liegenden Erde. Dann wird in Schichten Kies und Erde wieder aufgefüllt. Diese Schicht wird auch neben dem Haus noch 1,5m überstehend angefüllt, damit die Schotterschicht nicht wegrutschen kann. Unser Haus steht an der höchsten Stelle ca. 2,5m über dem ursprünglichen Niveau.

Soviel zu alles ebenerdig.

Da wir das Haus „tiefergelegt“ haben, könnte es ein Problem mit eindringendem Wasser Einfahrt mit Böschunggeben. Daher wird im gleichen Aufwasch ein Hügel in der Einfahrt entfernt und die Bodenplatte auf eine Höhe mit dem Straßenniveau gebracht. Das war alles vorher nicht geplant und es war auch schwer, es sich anhand von Plänen vorzustellen. Jedes Mal wenn ich zur Baustelle komme und sehe, welche Erdbewegungen in der Zwischenzeit erfolgt sind, bekomme ich einen Schock.

Zusätzlich zum Aufschottern ist es notwendig, an den Seiten des Hauses mit L-Steinen eine Mauer zu den Nachbargrundstücken auf beiden Seiten zu erstellen. Denn ansonsten rutscht die Schotterung ab. Der Platz reicht auch nicht aus, um dies mit Böschungen auszugleichen. Selbst wenn wir Böschungen gegenüber nicht so negativ eingestellt wären, geht es nicht ohne die L-Steine. Irgendwie müssen wir auch in den Garten kommen. Auch mal mit einem Auto mit Anhänger oder einem Rasenmäher.

Die L-Steine gehen bis zur Terrasse. Dann folgt… eine Böschung. Und die Einfahrt hat auch zur Hangseite hin… eine Böschung. Ein klein wenig hat mein Traumgrundstück an Traum verloren.

Aber: Alles wird gut.

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