8.2.2019

In unserem Hausvertrag ist ein Blower Door Test enthalten. Dieser wir heute, nach der Begehung des Hauses und vor der offiziellen Übergabe, durchgeführt. Der Blower Door Test dient der Überprüfung der Dichtigkeit und der Feststellung der tatsächlichen Luftwechselrate unseres Bungalows. Mit seiner Hilfe werden undichte Stellen in der Gebäudehülle entdeckt und er hilft die Energieeffizienz des Hauses und das Wohnklima zu verbessern. Er wird auch als Nachweis für die KfW benötigt, wenn es sich um ein Energiesparhaus – wie unseres KfW 55 – handeln soll.

Es ist auch noch aus anderen Gründen wichtig, keine undichten Stellen im Haus zu haben. Denn diese bilden Wärmebrücken an denen nicht nur die Energie aus dem Haus entweicht, sondern auch das Risiko für Schimmel steigt. Denn an den Stellen sinkt die Oberflächentemperatur an der Innenwand und es besteht die Gefahr, dass sich dort Kondenswasser sammelt und dadurch Feuchteschäden oder Schimmel entstehen.

Für den Test werden alle Öffnungen geschlossen, die ansonsten eine Leckage darstellen, also Fenster und Türen. Die Innentüren aller Räume sind dagegen geöffnet. Die Anschlüsse der Versorgungsleitungen sind ein kritischer Punkt, da sie durch das Mauerwerk nach außen führen. In die noch offene Leitung, die die Zisterne mit dem noch nicht vorhandenen Wasserwerk verbinden wird, kommt zum Beispiel ein aufgeblasener Luftballon zur vorläufigen Abdichtung. Süß, nicht wahr? Die Siphons werden mit Wasser gefüllt. Die Absaugöffnungen der Lüftung werden mit Klebestreifen geschlossen.

Der Bausachverständige des TÜV, Herr Peipe (Super Autokennzeichen: Tü V 5125), wählt ein Fenster aus, welches eine ungefähr passende Größe für seinen Ventilator hat. Der Ventilatorrahmen mit Gummidichtung und einer luftundurchlässigen Plane wird am Fensterrahmen befestigt. Ab jetzt sind alle Türen abgesperrt und die Fenster verschlossen. Keiner kommt mehr rein oder raus.

Zuerst läuft ein Prüfprogramm um das Messgerät BC 21 zu kalibrieren (äußere Einflüsse wie Wind usw. haben einen Einfluss auf die Messung und werden so eliminiert) und es wird ein Unterdruck im Haus hergestellt. Wir öffnen mal ein Fenster und merken sofort den Druckausgleich als starken Windzug. Zur Messung wird eine Druckdifferenz zwischen Außen und Innen von 50 Pa hergestellt.

Als genug Unterdruck herrscht, geht Herr Peipe durch’s Haus und fühlt nach Leckagen (Leckage-Ortung). Bei Unterdruck ist das recht einfach zu erkennen – vor allem wenn man weiß, wo man suchen muss. Er findet eine an dem ungenutzten Rohr im Technikraum, bei dem keiner weiß wozu es geplant war. Hier ist zwar der Sockel mit Fliesenbruch gefliest. Aber an der Stelle des Rohrs ist nicht verfugt, damit man noch dran kommt. Das ist gut so, denn das Rohr braucht einen dichten Abschluss. Das kommt auf die To-do-Liste. Daneben gibt es ein bisschen Luftzug an der Garagentür. Diese muss nochmal nachgestellt werden. Ansonsten gibt es nichts zu beanstanden.

Danach kommt erst die eigentliche Blower Door Messung. Eine viertel Stunde lang läuft das Gerät und die Zahlen auf der Messstation rauschen durch. Am Ende zeigt das Messgerät den Luftvolumenstrom und die Luftwechselrate, die für unser Haus ermittelt wird. Das Messergebnis lautet 0,34 1/h bei n₅₀.

Das Ergebnis ist wie erwartet: ein guter Wert. Die Anforderung an ein KfW 55 Einfamilienhaus mit Lüftung liegt bei unter 1,5 1/h.  Auch dieser Test wurde mit Bravour bestanden. Danke an Visioplan und ihre Handwerker.  Visioplan wird das Protokoll des Tests und ein Zertifikat erhalten und an uns weiterleiten.