30.12.2018
Zwischen den Jahren haben viele Leute frei. Nicht so unsere Handwerker. Unser Fliesenleger muss ein paar Tage nachsitzen und das Parkett im Wohnzimmer wird verlegt.
Plötzlich sieht es so richtig gemütlich aus. In Wohnzimmer und Schlafzimmer ist das Parkett verlegt worden. Unser Parkettleger, Herr Klassen, hat ganz auffällig an jeder Tür, die in die Räume führt, ein großes Warnschild auf dem Boden angebracht, damit jeder sehr vorsichtig ist und den Boden nicht beschädigt. Wir haben Hausschuhe dabei und laufen vorsichtig damit über den frisch verlegten Boden.
Wir haben ein schönes Parkett aus heller Eiche (natur weiß) mit etwas Struktur ausgesucht. Es sieht toll aus. Ich bin etwas verwundert, als ich es zum ersten Mal sehe, denn es weist Längsfugen auf. Das heißt zwischen den einzelnen Holzbrettern ist eine zugegeben recht filigrane Fase. Das war uns nicht klar. Beim Aussuchen sieht man ja nicht viel vom Boden und mir war damals keine Fuge aufgefallen.
Nicht, dass es schlecht aussieht, nur unerwartet. Ich finde den Boden sehr schön und bin fast mit dem Holz versöhnt. Mir wären ja Fliesen lieber gewesen, aber ich habe meinem Mann den Wunsch nach Parkett zum Geburtstag erfüllt. Ich hoffe nur sehr, es ist nicht zu pflegeintensiv und wir und unsere Gäste müssen nicht dauernd auf den Boden achten.
Nochmal zurück zum Thema Fuge. Die Fugen haben noch ein Gutes. Denn mitten im Wohnzimmer befindet sich aufgrund der Größe des Raumes eine Dehnungsfuge, die zum Fenster hin verläuft. Diese hätte man sehr stark gesehen, wenn nicht sowieso Fugen zwischen den Brettern wären. So fügt sie sich sehr gut in das Gesamtbild ein und ist nicht zu sehen.
Diese Dehnungsfuge haben wir auch beachtet als es darum ging, die Verlegerichtung festzulegen. Zusätzlich wollten wir das Wohnzimmer eher breiter als noch länger wirken lassen. Und es wirkt besser, wenn die Fugen nicht parallel zum Fenster verlaufen und damit Schatten werfen (was wir aber damals ja noch nicht wussten).
Da es vom Wohnzimmer direkt ins Schlafzimmer geht, läuft der Parkett entsprechend weiter. Schön ist, dass die Dehnfuge an der Schlafzimmertür erst nachträglich hineingeschnitten und dort nicht neu angesetzt wurde.
Wir haben sehr lange (225 cm) Bretter gewählt. Das ist in dem großen Raum sinnvoll. Trotzdem wurde an manchen Stellen am Rand mit kurzen Brettern aufgefüllt. So hat man nicht ganz so viel Verschnitt. An 3 Stellen sind schon kleine Macken im Parkett.
An den Wänden befinden sich Abstandshalter, die die Bretter an der richtigen Stelle halten. Die Fußleisten werden erst später angebracht. Dazu haben wir weiße unauffällige ausgewählt. Das hat uns im Zusammenspiel mit den weißen Wänden und Türrahmen am besten gefallen.
Eine schwierige Stelle für den Parkettleger war die am Kamin. Er musste auf die gleiche Höhe kommen wie die Fliesen, die als Funkenschutz unter dem Kamin verlegt wurden. Da war der Estrich wohl ein bisschen hoch und er musste einiges anspachteln. Zudem trifft das Parkett wenig entfernt wieder auf Fliesen vom Hauswirtschaftsraum, die er auch von der Höhe her treffen musste. Das hat er ganz gut hingekriegt. Noch passt es nicht an jeder Seite der Tür. Aber er meint, man kriegt das mit den Leisten, die an der Türfuge eingepasst werden, so hin, dass man nichts mehr davon sieht. Ich vertraue ihm da.
Nicht schön ist allerdings der ziemlich große Höhenunterschied an der Küchentür. Ob das auch mit einer Leiste ausgeglichen werden kann? Oder bleibt da eine Stolperfalle. Das wäre nicht so gut. Er ist guter Dinge. Also sind wir das auch.
Leider verschwindet die schöne Pracht des Parketts zum Schutz unter einer dicken Pappbahn, damit sie geschützt ist und nichts dran kommt, wenn im Haus weiter gearbeitet wird. Es sieht so gut und schon so wohnlich aus!