8.2.2019
Es ist so weit: Heute findet die Übergabe unseres Hauses statt. Doch zuvor erfolgt die Abnahme der Arbeiten.
Bei uns vollzieht sich die Abnahme folgendermaßen:
- Ein Bausachverständiger macht die Hausbegehung und erstellt ein Baubegleitendes Qualitätsgutachten und einen Blower-Door Test
- In das Gutachten fließen unsere noch offenen Punkte ein
- Ein Abnahme-Protokoll mit zu leistenden Nachbesserungen oder Restarbeiten wird erstellt. Dieses wird von Visioplan geprüft und an seine Handwerker als Auftrag weiter gegeben
- Der Aufwand (Kosten) dieser noch von Visioplan bzw. deren Handwerkern zu erbringenden Leistungen wird geschätzt.
- Die 2-fache Höhe des Betrages können wir bei der letzten Ratenzahlung einbehalten, bis die Arbeiten erledigt sind.
Bisher war alles in der Verantwortung unseres Baupartners Visioplan. Das heißt, was auch immer auf der Baustelle passiert ist, stand unter ihrer Leitung und wir waren sozusagen nur immer „auf Besuch“. Ab dem Moment, an dem das Haus an uns übergeben wird, sind wir die Verantwortlichen. Das bedeutet auch, wir führen eine offizielle Abnahme der Arbeitsleistung von Visioplan durch und halten fest, ob alles in Ordnung ist bzw. was noch gemacht werden muss, damit die im Vertrag vereinbarten Leistungen erfüllt sind.
Große Mängel dürfte es nicht mehr geben, denn wir waren ja im Bauablauf immer gut informiert, hatten eine gute Planung, in der alles festgehalten war, super Bauleiter, die sich um die Durchführung kümmerten, sehr erfahrene Handwerker, die auch gut zusammen gearbeitet haben und zusätzlich noch einen Bausachverständigen, der einzelne Gewerke nach deren Fertigstellung überprüft hat. Daher besteht bei uns kein Zweifel – unser Bungalow ist „gut gebaut“.
Die erste Überraschung am Morgen der Übergabe ist die Menge an Personen, die zu diesem Termin erscheinen: Unser Bauleiter, Herr Sauer, und ebenso Herr Pfeiffer von VisioPlanHaus, der unser Bauvorhaben stückweise ebenfalls als Bauleiter begleitet hat. Er war auch bei der Ausführungsplanung dabei und somit fast von Anfang an. Zudem hat Visioplan einen TÜV Sachverständigen mit der Abnahme beauftragt. Er kontrolliert unabhängig, ob alles ordnungsgemäß erledigt wurde. Zudem haben wir unseren eigenen Bausachverständigen vom BSB hinzugebeten. Ihr wisst, … nur zur Sicherheit (siehe Beurteilung durch Bausachverständigen). Und wir sind natürlich auch dabei. Im Hintergrund wuselt noch der ein oder andere Handwerker (Sanitär) herum ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Also wieder großes Gedränge in der Einfahrt.
Wir haben uns auch auf den Abnahmetermin vorbereitet. Die Liste mit den offenen Punkten, die wir erstellt haben (siehe Vor der Hausübergabe), ist um allgemeine Punkte und Fragen erweitert worden. Sie ist Raum für Raum strukturiert und wir haben schon früh am Morgen die Punkte gestrichen, die im Laufe der Woche erledigt wurden. Ich kann nur jedem Bauherren raten, sich gut auf den Abnahmetermin vorzubereiten und alles zu klären was offen ist. Denn mit der Abnahme wird es sehr viel schwieriger im Nachhinein noch Ansprüche geltend zu machen. Nur was im Protokoll steht, ist im Rahmen der sogenannten „Restarbeiten“ von den Handwerkern zu leisten.
Die Abnahme erfolgt Raum für Raum. Sehr gewissenhaft übernimmt Herr Peipe die Führung, schaut sich jeden Raum genau an. Hier und da stellt er Fragen über die Ausführung, da nach Fertigstellung vieles nicht mehr zu sehen ist. Jeden Raum geht er genau durch. Von allem was ihm auffällt macht er Fotos und schreibt Notizen. Aber er erklärt uns auch genau, was nach seiner Beurteilung normale Abweichungen sind, oder aber Mängel, die nachgebessert werden müssen. Ein Hinweis lautet beispielsweise, dass sehr leichte Risse mit Rissbreiten von 0,1mm vorhanden sind (Technikraum), die durch Schwind-, Kriech- und Setzungsprozesse entstehen und nach Abklingen dieser im Zuge der Bauwerksunterhaltung (also durch uns) verschlossen werden können. Das bedeutet, es ist normal, muss nicht vom Bauunternehmen gebessert werden, sondern wenn sich alles gesetzt hat durch uns. Wenn es uns stört. Danke für die vielen Erklärungen, Herr Peipe.
Viele Punkte von unserer Liste der vergangenen Woche sind bereits abgearbeitet. Aber im Protokoll stehen fast für jeden Handwerker noch Punkte. Hier eine knarzende Stelle im Parkett, dort rau laufende Schiebetüren. Silikonfugen bei Fliesen und Holzsockeln, ein kaputt gegangener Bewegungsmelder, die Duschwand im Gästebad und so weiter. Auch eine für uns zufriedenstellende Lösung für den Bodentank mitten im Wohnzimmer, der Einbau von Wasserpumpe und Steuereinheit der Lüftung und die Einstellung von Fenstern, Türen und Rollläden. Ja, es ist schon noch ein bisschen was zu tun. Aber vieles war absehbar, da es von bestelltem Material oder von der Außentemperatur abhängt.
Andere Punkte haben gemeinsam für einen späteren Zeitpunkt vereinbart. Das ist für uns sogar hilfreich. Zum Beispiel wird die Sockelleiste in der Küche an die Küchenmöbel angefliest, nachdem diese eingebaut sind. So passt sie dann genau und ist beim Einbau nicht im Weg. Ein anderes Beispiel ist das Ausbessern von einigen verschmutzten Stellen am Außenputz außen. Diese werden überstrichen, nachdem das Gelände angelegt ist. Denn auch dadurch kann wieder Schmutz auf die Außenwand kommen. Dieses Angebot, die Arbeit so weit „hinauszuzögern“, finden wir sehr in unserem Sinne.
Alles in Allem sind unsere beiden Bausachverständigen sehr zufrieden mit der Qualität unseres Hauses und der Arbeit der Handwerker. Und wir sind es auch. Da keinerlei erhebliche Mängel festgestellt wurden und die geringfügigen problemlos behebbar sind, ist das Haus abgenommen (Abnahme unter Vorbehalt sämtlicher Rechte bezüglich der protokollierten Rügepunkte) und der Hausübergabe steht nichts mehr im Wege.